Schwitzen an Händen und Handflächen (Palmare Hyperhidrose) - Was tun gegen Schweißhände?

Schwitzende Hände sind für die Betroffenen ein soziales Problem, denn Situationen, in denen man eine Begrüßung durch Handschlag durchführt, sind insbesondere im Berufsleben kaum zu vermeiden.

Im privaten Bereich gilt ähnliches für alle zwischenmenschlichen Berührungen. Erschwerend kommt hinzu, dass im Gegensatz zu manch anderen Problemzonen die Hände quasi immer exponiert sind, da ein dauerhaftes Tragen von Handschuhen in aller Regel unmöglich ist.

Bei extremen Handschwitzen (der so genannnten palmaren Hyperhidrose) bildet sich innerhalb innerhalb kürzester Zeit ein wässriger Film an den Händen. Die überhöhte Produktion von Schweiß durch die Schweißdrüsen der Handflächen hat dabei mit Schwitzen auf Grund erhöhter Wärmezufuhr nichts zu tun, sondern hängt überwiegend vom vegetativen Nervensystem ab.

Es gibt wirksame Methoden, das Leiden mit den Schweißhänden in den Griff zu bekommen:

  • Salben / Tinkturen:
    Der Hautarzt kann Salben oder Tinkturen verordnen, die eine Minderung der Schweißproduktion verursachen. Diese mindernde Wirkung ist zeitlich beschränkt und ist nur sinnvoll bei einer leichten Form von schwitzenden Händen.
  • Iontophorese:
    Wer dauerhaft gegen Schwitzen der Handflächen etwas tun will, kann mit der seit Jahrzehnten bewährten Iontophorese eine deutliche Besserung erfahren. Die Methode, mit Wasser und Strom bestimmte Wirkstoffe in die Haut zu bringen, hat nachweisbare Erfolge vorzuweisen. Der Patient hat dafür etwa drei Mal in der Woche seine Hände zu baden und kann für diesen Zeitaufwand einen beachtlichen Erfolg genießen. In über 80 % der Fälle wird sogar eine dauerhafte Besserung für Schwitzende Hände erzielt.
  • Sympathektomie:
    Eine wesentlich radikalere Methode, die aber an Wirksamkeit kaum zu übertreffen ist, stellt die Sympathektomie dar. Hierbei wird ein Nerv, der Sympathikus, durch einen operativen Eingriff durchtrennt. Die gewünschte Wirkung stellt sich bei 90 % der Betroffenen ein. Allerdings muss man sich über das Risiko im Klaren sein, dass in einigen Fällen nach wenigen Wochen eine Verlagerung der Hyperhidrose stattfindet. Die Hände bleiben zwar nachhaltig trocken, dafür aber tritt übermäßiges Schwitzen am Körper auf.
  • Behandlung mit Botox:
    Das Unterspritzen der Handflächen mit Botox ist ebenfalls eine Methode gegen Schwitzen der Hände. Mit dünnen Nadeln wird an einigen, nicht wenigen, Stellen der Handfläche Botox eingespritzt. Die Wirkung stellt sich nicht gleich ein, sondern man wartet einige Wochen darauf, bis die Schweißdrüsen ihre Arbeit einstellen. Die Behandlung ist sehr schmerzhaft, da gerade die Handflächen von unzähligen Nervenbahnen durchzogen sind.

Die radikaleren Eingriffe wie eine Operation zur Verminderung der Schweißdrüsenaktivität oder das Spritzen eines Nervengiftes sind nicht jedermanns Sache, bewirken aber zumeist eine länger andauernde Linderung oder gar Beseitigung des Leidens.