Hyperhidrose Schweregrade - Wie bewertet man starkes Schwitzen?

Ob man übermäßiges Schwitzen als Krankheit wertet, hängt vom subjektiven Empfinden der betroffenen Patienten ab.

Schweiß bildet sich bei jedem Menschen, starkes Schwitzen dagegen kommt nur bei ungefähr 1-2 % vor. Hyperhidrosis als eigenständige Erscheinungsform ist immer dann als behandlungsbedürftig anzusehen, wenn der Betroffene darunter leidet.

Mittel gegen Schwitzen gibt es in der modernen Medizin, man muss nur die angemessene Therapie finden. Um der Krankheit Hyperhidrosis in ihren verschiedenen Ausprägungen mit der richtigen Therapie begegnen zu können, hat man sie in verschiedene Stadien eingeteilt, die sich mittlerweile in den Praxen der Dermatologen als allgemein gültig eingebürgert haben.

Es gibt dabei für das Schwitzen in der Achselhöhle eine graduelle Einteilung, die sich von den Schweregraden unterscheidet, die beim Schwitzen an Händen und Füßen auftreten.

Die axillare Hyperhidrose (starkes Schwitzen in den Achselhöhlen) erreicht den

  • Grad I, wenn an der Kleidung Schwitzflecken mit bis zu 10 cm Durchmesser entstehen. Die Haut ist dabei mäßig feucht.

  • Grad II, wenn die Schwitzflecken 10 bis 20 cm groß werden, und an der Hautoberfläche deutlich erkennbare Schweißtropfen entstehen

  • Grad III, wenn die Flecken in der Kleidung 20 cm Durchmesser überschreiten und von der Haut Schweißtropfen abfallen.

Je nach Einteilung spricht man von leichter (Grad I), mäßig starken (Grad II) und starken (Grad III) Hyperhidrose.

Eine ähnliche Zuordnung der Schweregrade von Hyperhidrosis hat man für übermäßiges Schwitzen an Händen (Palmare Hyperhidrose) und Füßen (Plantare Hyperhidrose) vorgenommen:

  • Grad I: die Handfläche und/oder Fußsohle ist mäßig feucht

  • Grad II: erkennbare Schweißtropfen sind auf Hand- oder Fußfläche beschränkt

  • Grad III: die Schweißbildung breitet sich auf die Oberseite von Fingern oder Zehen aus.

Welcher Grad von Hyperhidrosis erreicht ist, kann für eine Kostenübernahme der Therapiemaßnahmen durch die Krankenkassen wichtig sein. Um den Schweregrad des übermäßigen Schwitzens ermitteln zu können, bedient sich der Arzt einer Reihe von Messverfahren. Die Messung des Hautleitwertes bringt ein zuverlässiges Ergebnis, das zu einer exakten Zuordnung des Schweregrades führt.